Französischer Stil und Terroir gehen auf diesem Weltklasse-Gut eine Symbiose ein. Die Erfolgsgeschichte begann 1955, als der aus einer Bankiers- und Diplomaten-Familie stammende Michel de Bustros anfing, auf einem in Familienbesitz befindlichen Grundstück im Dorf Kefraya, 20 Kilometer südlich der Stadt Chtaura in der Bekaa-Ebene, Wein anzubauen. Auf einer unkultivierten Landfläche mit 300 Hektar an den Baroukhängen in 900 bis 1.100 Meter Seehöhe auf lehmigen, kalkigen und steinigen Böden pflanzte er aus Frankreich importierte Reben an. Zunächst Cinsault, Carignan, Grenache und Ugni Blanc, ein wenig später folgten auch Cabernet Sauvignon-Reben, die heute den größten Teil der Anbaufläche einnehmen. Die Weingärten im auch als Panorama-Plantage bezeichneten hügeligen Gebiet sind zum Teil terrassiert. Die erste Ernte konnte erst 20 Jahre später erfolgen, die Trauben wurden zunächst an andere Kellereien verkauft, ehe sich de Bustros 1978 entschied, ein eigenes hochmodernes Weingut aufzubauen. Bereits der 1982er Côteaux de Kefraya gewann 1989 die Silbermedaille beim Wettbewerb von Blaye-Bourg in Bordeaux. Der von 1996-1998 bei Kefraya wirkende Önologe Jean-Michel Fernandez kreierte die neue Spitzencuvée "Comte de M.", ein komplexer Wein, von schönem Gewicht, hochkonzentriert und mit zunehmendem Alter ein wahrer Ausbund an Eleganz und Finesse. Mit dem ersten Jahrgang 1996 gelang gleich ein großer Erfolg, nachdem Robert Parker ihn mit 91 Punkten auszeichnete und Weinliebhaber aus aller Welt auf das Weingut aufmerksam wurden. Nachfolger von Fernandez wurde ein weiterer in Bordeaux ausgebildeter Önologe, nämlich der Franko-Spanier Gabriel Rivero. Rivero machte zuvor Erfahrungen bei Jean Gautreau, dem berühmten Besitzer des Château Sociando-Mallet im Médoc. Heute ist der Franzose Fabrice Guiberteau aus Cognac Önologe des Weinguts. Im Sortiment dominieren die Rotweine mit einem Anteil von 75%. Château Kefraya exportiert in 35 Länder. Frankreich ist der wichtigste Exportmarkt, gefolgt von Schweden, USA und Großbritannien. Die ausschließlich handgepflückten Trauben können innerhalb kürzester Zeit weiterverarbeit werden, da sich alle Rebflächen im Eigenbesitz befinden. Bei einem Besuch auf dem Weingut glaubt man sich fast im Médoc, wenn man die Pinienallee von Kefraya hinauffährt und inmitten eines gepflegten Hains aus Thuja, Pinien und Zypressen auf ein elegantes Anwesen blickt. Alles ist hier nach ästhetischen Gesichtspunkten gestaltet. Nach Meinung von de Bustros braucht man eine schöne Umgebung, um sehr gute Weine herzustellen. Der künstlerische Anspruch zeigt sich auch bei der Gestaltung der Weinetiketten, der rote Château Kefraya ziert z.B. Etiketten, die von libanesischen Malerinnen gestaltet werden.